XAVERS KURZGESCHICHTEN – frisch, frech, fröhlich!
Xaver pflanzt einen Baum
Es ist ein schöner Frühlingstag und Xaver flitzt mit seinem tollen Fahrrad – es ist orange mit blauen Blitzen drauf – zu seinem Freund Sibelius.
Schon von Weitem hört der das Geklingel vom übermütigen Xaver.
„Halllooo Sibelius!“, ruft Xaver ihm zu. Sibelius winkt. Xaver bleibt mit quietschenden Reifen genau vor Sibelius Nase stehen.
„Was machst du denn so? Hast du Zeit für ein Abenteuer mit mir?“, fragt Xaver.
„Hm, ich wollte gerade einen kleinen Baum pflanzen“, erwidert Sibelius.
„Einen Baum? Wie nett,” meint Xaver, wenig beeindruckt von der Idee. „Klingt aber nicht sehr abenteuerlich, einen Baum zu pflanzen.”
„Du solltest auch einen Baum pflanzen, für die Umwelt, Xaver”, erklärt Sibelius.
„Ähm, Sib, du weißt aber schon, dass ich in einem Wald wohne? Sogar mein Haus steht auf einem Baum. Warum braucht es da noch einen? Im Wald stehen doch schon so viele, die kann ich gar nicht zählen”, meint Xaver.
„Ja, da hast du recht”, erwidert Sibelius, „aber weißt du, wenn du mal nicht nur an deinen Wald denkst, sondern an die ganze Welt, dann macht es schon Sinn. Es werden so viele Bäume gefällt und immer mehr Gebäude gebaut, das heißt, das Grün wird immer weniger und das Grau wird immer mehr. Fabriken, Flugzeuge, Autos und so was alles verschmutzen die Luft. Die Bäume machen aus der verbrauchten Luft wieder gute, frische Luft, die wir zum Atmen brauchen. Aber was, wenn dann fast keine Bäume mehr da sind?” „Dann ist das wohl nicht so gut”, beendet Xaver den Satz.
„Außerdem finden Tiere in Bäumen ihr Zuhause.”
„Nicht nur Tiere, auch Xavers!”
Xaver ist schon überzeugt, dass Bäume wichtig für unseren Lebensraum sind und möchte gleich etwas unternehmen.
„Dann komm, Sibelius! Wir fahren mit unseren Fahrrädern jetzt sofort in eine große Stadt – bis nach New York vielleicht. Oder Neu-Delhi! Und dann pflanzen wir dort einen Baum“, meint er motiviert.
„Diese Städte sind zu weit weg, Xaver, das geht nicht. Aber wir können hier, wo wir sind, einen Unterschied machen. Fangen wir einfach mal mit dieser kleinen Birke hier an. Komm, hilf mir mal, ein Loch zu graben“, antwortet Sibelius und reicht ihm einen Spaten.
„Na gut“, gibt sich Xaver geschlagen.
„Aber eines Tages fliege ich nach Tokio und pflanze dort einen Baum.“
Und das glaubt Sibelius sofort. Denn was Xaver sich in den Kopf gesetzt hat, das macht er auch.
Autorin: Magdalena Kubelka